Jahrzehnt der Wechseljahre - Punkgeschichten aus den achtziger Jahren
Als Opa Meia anfing zu schreiben, stand ich gerade am Anfang meines Lebens. Fan wurde ich etwa 18 Jahre später, als ich anfing, mich mit Zines zu beschäftigen und am allerliebsten das „Suburbia“ las. Als Archivleiterin Ost bin ich so quasi auch in der glücklichen Lage, die meisten Geschichten schon zu kennen, bevor sie veröffentlicht werden. Sie gesammelt als Buch in der Hand zu halten, ist allerdings schon was Besonderes für mich.
Der Inhalt beschreibt, wie der Titel bereits erahnen lässt, Meias frühjugendliche Sozialisation in mitteldeutschen Weltstädten wie Bonn und Siegburg, als Punk gerade auch dort Einzug hielt. Für mich persönlich äußerst spannend, denn als ich mich für diese Lebensrichtung entschied, war ja alles schon fertig. Dank derartiger Niederschriften komme ich auch im Nachhinein noch in den Genuss, die Anfänge wenigstens ansatzweise mitzufühlen. Dass das manchmal auch etwas Tragikomisches an sich hat, kann man sich vorstellen. Ansonsten ist eigentlich alles beim Alten - jeder, der Meias Geschichten liest, bekommt sofort Lust, sich ne Kippe anzuzünden und ein Dosenbier zu öffnen, selbst die, die das sonst nicht tun. Es erinnert immer ein wenig an Bukowski, alles liest sich flüssig und sorgt insgesamt für Amüsement.
Am Ende hat man noch ein interessantes Interview, in welchem man auch erfährt, wie das Schicksal so manches Mal im Hause Meia eingeschlagen hat.
Wäre ich Ihr, würde ich das Buch kaufen.
Antje T.
(Anmerkung Meia: kaufen geht nicht, da es dieses Buch nicht im Handel gibt. Es wird aber als kostenloses E-Book auf meiner Website (www.ein-bisschen-meia.de) zum Download angeboten, und wer E-Books liest sollte sich das Buch herunterladen. Kostet ja nix.)